Die Planungen laufen auf Hochtouren.
Beim Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie.
Sie müssen einen Flächenentwicklungsplan erstellen, denn es wird jetzt eng auf der Nordsee.
Und der Ostsee.
1300 Windkraftanlagen sind in den letzten Jahren auf See errichtet worden.
Und, wenn wir die beschlossene Energiewende in die Tat umsetzen wollen ( werden, müssen, können,) dann brauchen wir Platz für Tausende neuer Windmühlen.
Das lese ich am 1. Februar 2019 in den Badischen Neuesten Nachrichten.
Und ich lese auch noch folgendes:
„Die Offshore-Windenergie ist in Deutschland eine Erfolgsgeschichte, zumindest technisch. In nur wenigen Jahren errichteten Energieversorger mehr als 1300 Windräder auf See mit einer Kapazität von 6,4 Gigawatt, das entspricht etwa sieben großen Kohle- oder Atomkraftwerken.“
Super, denke ich.
Das ist ja schon eine Klasse Leistung.
Sieben Atomkraftwerke überflüssig gemacht, ha, da wird mir mancher Energiewendler diese Zahlen aber um die Ohren hauen.
Siehst du, es geht doch. Wir müssen alle nur an einem Strang ziehen, dann werden wir das erste Land der Welt sein, das keine CO2 belastete Energie mehr benötigt.“
Schade, dass mein Diskussionspartner ( hoffentlich finde ich einen ) nicht weitergelesen hat.
Aber wahrscheinlich hat ihn die Größenangaben in Gigawatt und Terawatt sprachlos gemacht.
Also nochmals:
Alle Windmühlen auf See haben eine Kapazität von 6,4 Gigawatt.
Stellen sie sich einfach 7 Atomkraftwerke vor, die etwa die gleiche Menge ins Netz speisen.
Allerdings bei Tag und bei Nacht, rund ums Jahr und nicht nur, wenn der Wind weht.
Jetzt kommt nämlich die Zahl, bei der ich – ich lese die Zeitung immer zum Frühstück, damit mir bei entsprechenden Mitteilungen auch wirklich der ganze Tag versaut ist – in mein Marmeladebrot hineingegrinst habe.
Und die ich meiner Liebsten – sie studierte gerade die Todesanzeigen – genüsslich über den Tellerrand zugeworfen habe.
18,8 Terawattstunden haben diese 1300 Windmühlen ins Netz eingespeist.
Und da muss ich jetzt meine Tageszeitung loben.
Mit diesen Begriffen Giga und Tera kann kein (!) Leser irgendetwas anfangen.
Fragen Sie mal auf der Straße nach der Grammanzahl eines Pfunds, da werden sie ihr blaues Wunder erleben.
Das hat der Redakteur geahnt und hat deshalb die Prozentzahl angegeben, wie groß der Anteil dieser Terawatts an der öffentlichen Stromversorgung ist.
Beim Vergleich mit den sieben Atomkraftwerken müssten das so etwa 25 % sein.
Sie haben 3,5 Prozent eingespeist.
3,5 Prozent!
Ja, nur 3,5 Prozent der öffentlichen Stromversorgung kamen 2018 aus den Dynamos der seeplazierten Windmühlen!!
Die Windkraft aus dem Meer wird mit bis zu 19,4 Cent je Kilowattstunde gefördert.
Mann, was bin ich froh, dass diese Förderverträge sich nicht auf die geplante Kapazität beziehen.
Dann hätten wir nämlich einen neuen Rekord.
Den höchsten Strompreis für Europa.
Im Moment liegen wir ja nur auf dem 2.Platz.
Das muss besser werden.
Wir arbeiten daran.
Und werden von Tag zu Tag dümmer.
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Damit wir gscheiter werden:
Die Reihe der Watt-Größen verläuft folgendermaßen, in dem du an den kleineren Wert immer drei Nullen anhängst.
Watt – Kilowatt – Megawatt – Gigawatt – Terawatt – Petawatt.
Kilowatt : 1000 Watt
Hier ist die Solarkonstante angesiedelt. Mit einer Leistung von etwa 1,4 Kilowatt strahlt unsere Sonne auf jeden Quadratmeter der Erde.
Megawatt: 1000 mal 1000 Watt = 1 Million Watt
Ein ICE3 braucht etwa eine Leistung von 8 MW
Gigawatt: 1000 mal 1000 mal 1000 Watt = 1 Milliarde W
Terawatt: 1000 mal 1000 mal 1000 mal 1000 = 1 Billion Watt
Notwendiges Speichervolumen bei EE Vollversorgung: 20 TWh
Standby Stromverbrauch aller Geräte : 29 TWh
Petawatt: 1000 mal 1000 mal 1000 mal 1000 mal 1000 = 1 Billiarde Watt
Der Golfstrom transportiert etwa 1,5 Petawatt
Wieviel Gramm hat ein Pfund?
Ja, watt denn nun?
In der Schule nicht aufgepasst?
Oder gab es früher schon mal Schulausfälle wegen demonstrierwilligen Schülern?
Zum Titelbild: Habe ich selbst gemalt.
Nach dem türkischen Präsidenten soll die Schwerkraft ja schon mal lange vor Newton von einem muselmanischen Landsmann entdeckt worden sein. Allerdings fiel ihm wahrscheinlich ein Nuß auf die Birne.