….... dieses Städtchen eine Partnerschaft mit einer englischen, weltweit berühmten Universitätsstadt verdient……..
Eigentlich hatten wir dieses Städtchen, dessen Name ich jetzt noch nicht verraten möchte, gar nicht auf unserer geplanten Radtour, es spielte in unserer Planung keine Rolle.

Meistens kommt es ja anders als geplant, vor allem wenn das Wetter nicht mitspielt und uns am ersten Maiwochenende mit Kälte und Regen überrascht.

Also, die Radsachen verstaut, Rat gesucht im Straßenatlas, einen Alternativplan entwickelt und da das Städtchen ebenfalls am Fluss liegt, dem wir in östlicher Richtung zwei Tage lang gefolgt waren, machen wir uns auf gen Westen.
Keine Ahnung, was uns erwarten würde.

Runter von der Autobahn, auf Anhieb einen Super Parkplatz gefunden und schon sind wir wieder einmal im Mittelalter, bautechnisch gesehen.

Mit dem Eintritt durchs Stadttor findet eine Entschleunigung statt, die uns auch bei Anorakwetter und drohend tief hängenden Regenwolken die Stadt liebenswert erscheinen lässt.

Umfriedet von einer gewaltigen Stadtmauer, mit Wehrtürmen, durchzogen von kleinen Gassen stoßen wir auf die ersten ausgebrochenen Tiere.

Eines hatte sich im Eingangsbereich des Optikers verirrt und durch seine vielen Befreiungsversuche hatte es sich beide Hörner abgestoßen.

Im Cafe am Markt hatten die ersten Gäste Reißaus genommen, als der wilde Stier durch die Stuhlreihen preschte.

Ja, ein richtiges Spektakel und das früh am Sonntag vormittag.

Kann der Landwirt nicht besser auf sein Viehzeug aufpassen?
Oder sich einen besseren Hütehund zu legen?

Wir versuchen in eine der Seitengassen zu fliehen, da diese aber eng und enger wird, flüchten wir langsamen Schritts in die Maueranlagen des Schlosses, das bereits im 12. Jahrhundert erbaut wurde.

Ein Glück, dass die Rindviecher mich nicht verfolgen, aber wieder einmal ist mir die Farbe „Blau“ auf den Fersen.


Das Rathaus des Städtchens ist natürlich im typischen „ochsenrot“ gestrichen.

Und wer jetzt noch nicht weiß, in welcher Stadt wir gelandet sind, dem sei zur Entschlüsselung unseres Stadträtsels dieses Foto empfohlen.

Wissen Sie was ein Rebus ist?
Genau!
Zwei Begriffe, es können auch mehrere sein, werden durch ein Pluszeichen verbunden und schon entsteht ein völlig neuer Begriff.
Haben Sie es jetzt erraten?
Zwei Begriffe, auf dem Foto deutlich zu erkennen und vom Stadtmarketing auch so gewollt, miteinander verbinden kann ja wohl nicht so schwer sein.

Wir sind im Land der “ Blauen Zipfel“ und wer sich darunter eine Wintermütze mit Zipfel vorstellt, liegt natürlich vollkommen falsch.

Weißwörrrschd haben hier eine lange Tradition und müssen vor 12 Uhr gegessen werden, auch das verlangt die Tradition.
Weißwörrrschd am Abend, das geht gar nicht.

Und der Weißwurrrrschd-Äquator ist wohl in keinem Atlas zu finden, aber er trennt diese Sprachregion von der der Preiß’n und darauf sind die Bewohner dieser südlichen Gefilde stolz, denn mit den Preiß‘ n haben sie es nicht so.
Leider hatten sie es in den letzten Jahrhunderten mit dem Hochwasser des nahen Flusses, wie man an den Hochwassermarkierungen am Torturm unschwer ablesen kann.

Und ganz unglaublich ist, dass dieser Fluss eine Verbindung von der Nordsee zum Schwarzen Meer herstellt.

Bei der Enge des Flussbettes ist das für den Kapitän kein leichter Job, denn wie schnell ist ein solcher Pott aus dem Ruder gelaufen.

Und an eine Begegnung im Gegenverkehr wage ich gar nicht zu denken.

Die Bahnlinie scheint dieses Städtchen auch nicht mehr zu erreichen, vielleicht ist dies auch nur ein Nebengleis, das zur Landestelle der Schiffe führt.

Ist auch unwichtig, wer über den Fluss will, kann über eine nagelneue Brücke am obligatorischen Brückenheiligen vorbeihetzen oder unter Inanspruchname eines winzigen Fährbootes, je nach Entschleunigungswunsch, sich übersetzen lassen.
Ach ja, was mir noch einfällt.
Irgendwie hat dieses Städtchen eine Partnerschaft mit einer englischen, weltweit berühmten Universitätsstadt verdient.

Nein, ich meine nicht Cambridge oder Eton!
Immer noch nicht draufgekommen?
Hilfe durch eine Email an herbertmayerle@gmx.de